Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik haben Einzug in alle Lebensbereiche erhalten und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Von kleinen Helfern wie Alexa und Co. über Chatbots bis hin zu großen Industrierobotern – den Möglichkeiten scheinen keine Grenzen mehr gesetzt zu sein. Wo die einen große Chancen wittern, haben die anderen Angst um ihren Job. Doch die digitalen Helfer verfolgen ein klares Ziel: Entlasten, nicht entlassen.
KI und Robotik sind keineswegs gleichzustellen, denn die Robotik stellt einen Teilbereich der KI dar. Man kann auch sagen, der Roboter stellt die Hardware dar, die künstliche Intelligenz die Software. Beides begegnet uns mittlerweile in verschiedensten Bereichen, auch im beruflichen Leben wird man immer häufiger damit konfrontiert.
Chancen für den Mittelstand
Auch im deutschen Mittelstand ist die Technologie bereits angekommen und ihre Bedeutung für den Wettbewerb scheint klar: Laut einer Studie des BMWi zum Einsatz von KI-Lösungen sind 77% der befragten Experten der Meinung, dass KI bedeutend für die Zukunft des deutschen Mittelstands ist. 70% sind sogar der Ansicht, dass KI für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend ist. Die Befragten sehen in der Optimierung der Supply Chain und der gesteigerten Prozesseffizienz die größten Chancen beim Einsatz von künstlicher Intelligenz im Mittelstand. Dicht gefolgt von zielgenauerer Werbung und verbessertem Kundenservice. Die geringsten Chancen sehen die Experten bei der Verringerung des Personalaufwands. Hier bestätigt sich: KI wird in den seltensten Fällen ganze Arbeitsplätze ersetzen, sondern nur gewisse Aufgaben, um das Personal zu entlasten. Viele haben allerdings nach wie vor große Bedenken was den Einsatz von intelligenten Systemen betrifft. Das größte Hindernis ist laut Experten fehlendes Know-How, gefolgt von mangelnder Datenbasis und Sicherheitsbedenken. Gleichzeitig schätzen sie KI Anwendungen, wie intelligente Automatisierung und Sensorik sowie intelligente Assistenzsysteme und vorausschauende Wartung, als sehr relevant für den Mittelstand ein. Zudem sehen die Befragten nahezu alle Unternehmensbereiche als geeignet für den KI-Einsatz.
KI in Marketing und Vertrieb
Die beiden Geschäftsfelder Marketing und Vertrieb werden von intelligenten Systemen bereits stark beeinflusst. So können KIs beispielsweise kundenorientierte Kampagnen in Form von personalisierten Anschreiben und gezielten Anzeigen verfassen. Basis sind fundierte Kenntnisse über das Verhalten der Kunden. Die KI kann dann mithilfe von predictive Analytics Empfehlungen geben, die den Nutzerinteressen entsprechen, so wie man es von Netflix kennt. KI kann also zu einer zielorientierteren Kommunikation beitragen. Auch das sogenannte Hyper Targeting basiert auf KI. Es handelt sich dabei um den automatisierten Einsatz individueller Werbeanzeigen bei Nutzern mithilfe von künstlicher Intelligenz. Die künstliche Intelligenz analysiert und speichert Nutzerdaten, zum Kaufverhalten und lernt so stetig dazu. Dem Nutzer werden dann Werbeinhalte gezeigt, die zu seinen Interessen passen.
Auch im Vertrieb kann KI einen erheblichen Mehrwert bieten. Vertriebsmitarbeiter verbringen oftmals viel Zeit mit Leadqualifizierungen, und haben so weniger Zeit sich um den tatsächlichen Verkaufsabschluss zu kümmern. Übernimmt die KI diese Vorarbeit, kann der Vertriebler sich auf seine Verkaufsziele konzentrieren. Durch eben solche Automatisierungen werden zudem die Mitarbeiter entlastet und können sich auf ihre Kernaufgaben fokussieren.
Text Roboter im E-Commerce
Mehr als 70 Prozent der Online-Händler sehen die fehlende Zeit als die größte Hürde bei der Content Erstellung. Das ergab eine Umfrage von uNaice, für die 152 E-Commerce Verantwortliche befragt wurden. Der zweithäufigste Grund sind die entstehenden Kosten. Die logische Konsequenz ist dann bei vielen Händlern zu wenig Content, weshalb sie zu Herstellertexten greifen und somit Duplicate Content erzeugen. Das wiederum bringt Probleme bei der Sichtbarkeit mit sich, da ähnlicher oder gleicher Inhalt von Suchmaschinen schlechter gerankt wird. Eine weitere Herausforderung für den E-Commerce stellt die Übersetzung der Produktbeschreibungen in verschiedene Sprachen dar. Ein Textroboter soll bei diesen Schwierigkeiten Abhilfe schaffen: „Mit Hilfe eines Textroboters können die von den Onlineshops genannten Herausforderungen gemeistert werden. In Summe können bis zu 75 Prozent der Arbeitszeit eingespart werden und es entstehen bessere Texte für Mensch und Suchmaschine“, so Christian Meyer, der Geschäftsführer von uNaice. Die Roboter können aus den vorhandenen Produktdaten innerhalb von Sekunden individuelle SEO-relevante Texte produzieren, und das in vielen Sprachen. Der Roboter kann natürlich nicht nur für Webseiten texten, auch Newsletter und Print-Produkte können so in kürzester Zeit mit Content gefüllt werden. Abgesehen davon, dass der Roboter schneller ist als der Mensch, ist die Arbeit auch kostengünstiger. Pro generierten Text werden 8 Cent berechnet, zuzüglich einer monatlichen dreistelligen Gebühr. Für große Shops mit viel Content lohnt sich der finanzielle Aufwand allemal. Die Mitarbeiter können sich dann anderen Aufgaben widmen und werden somit wieder entlastet.
KI und Robotik sind in vielen Bereichen bereits eine große Erleichterung für Unternehmen. Wie alle Technologien gibt es auch hier neben den Chancen einige Risiken, die es beim Einsatz zu beachten gilt. Das wichtigste ist jedoch die Akzeptanz der eigenen Mitarbeiter. Ihnen muss klar gemacht werden, dass sie keineswegs ersetzt werden sollen. Wenn die Arbeitnehmer den Mehrwert der intelligenten Systeme verinnerlicht haben und merken, wie sie ihre tägliche Arbeit erleichtern, sind den Möglichkeiten im Unternehmen kaum mehr Grenzen gesetzt.